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Mellieha

Mellieha – Beliebter Ferienort im Nordwesten von Malta

Der Ort Mellieha hat etwa 6.500 Einwohner, liegt im Nordwesten von Malta auf der Strecke nach Gozo und ist in erster Linie für seinen Sandstrand an der Mellieha Bay bekannt, die von den Maltesern Gahdira Bay genannt wird.

Der eigentliche Ort liegt auf einem Hügel zwischen St. Pauls’s Bay und Mellieha Bay. Der Sandstrand ist der längste Strand Maltas und wird im Sommer von Touristen und Einheimischen gleichermaßen gut frequentiert. Das Wasser ist hier sehr flach und daher gut geeignet für Familien mit kleinen Kindern. Es werden viele Wassersportmöglichkeiten angeboten und am Strand gibt es Kioske und einen Sonnenschirmverleih. Der Ort lebt überwiegend vom Tourismus, hier gibt es viele Hotels, Restaurants sowie ein dänisches Feriendorf.

Mellieha Bay

Mellieha Bay – der längste Sandstrand Maltas

Von weitem sichtbar ist die St. Marija Kirche, die im Jahre 1948 fertiggestellt wurde. Die neobarocke Kirche thront regelrecht über dem Ort. Unter der Kirche befindet sich eine „Höhlenkirche“, in der ein Madonnenbild aus dem Mittelalter zu sehen ist.

Mellieha Kirche

Zu Mellieha gehört auch die Ortschaft Marfa Ridge, die man mit dem Bus oder auch zu Fuß erreichen kann. Hier befindet sich auch der sogenannte Red Tower, welcher vom Großmeister des Malteserordens Juan de Lascaris Castellar in der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Red Tower hat seinen Namen wegen der ungewöhnlichen roten Farbe, die offizielle Bezeichnung lautet Fort St. Agatha.

Ebenso liegt ganz in der Nähe Melliehas St. Maria Estate, eine vornehme Wohngegend, in der viele Villen mit Swimmingpools gebaut wurden und die teilweise zur Vermietung angeboten werden.

Punier, Piraten, Pilger, Panorama und Popeye: Ein exzellentes europäisches Ziel

Bereits ihre geografisch leicht erhöhte Lage zwischen der Nachbarstadt San Pawl il-Baħar (St. Paul’s Bay) und der nach ihr selbst benannten Bucht verleiht der Gemeinde Mellieħa in der Region Malta Majjistral und dem Distrikt Northern eine von Weitem sichtbare und hervorgehobene Stellung, so haben gerade auch die spektakulären Aussichten auf die gesamte Nordküste, die vorgelagerten Inseln Saint Paul’s Islands sowie Gozo und Comino die heute hauptsächlich vom Tourismus lebende Stadt mit ihren aktuell gut 8200 Einwohnern schon früh zu einem der bekanntesten Ziele für Urlauber auf Malta gemacht. Darüber hinaus ist der natürliche und vom offenen Meer geschützte Hafen der Mellieha Bay sowohl für ökonomische Belange wie Seehandel und Fährverkehr bestens geeignet als auch für die beiden feinsandigen Strände berühmt, welche die Bucht im Norden und Süden begrenzen und als die längsten ihrer Art auf Malta gelten. Diese von der Natur verliehene privilegierte Position war auch sicherlich dafür mitverantwortlich, dass das heutige Stadtgebiet schon in der frühesten Phase der Bronzezeit um 3000 vor Beginn unserer Zeitrechnung dauerhaft besiedelt war, dafür sprechen recht eindeutig einschlägige Funde in der lokalen Höhle il-Latnija und bei l-Gholja tax-Xemxija. Zu Zeiten der Besetzung Maltas durch Römer und Byzantiner zwischen ca. 200 vor und 900 nach Christus lebten vermutlich punische Stämme in der Gegend, die arabische Invasion und Okkupation sowie wiederholte Piratenattacken vom 9. bis zum 12. Jahrhundert verursachten dann eine weitgehende Entvölkerung der Region. Unter der Herrschaft des Johanniterordens von 1530 bis 1798 entwickelte sich die Stadt wegen ihrer noch heute zu besichtigenden Kapelle der heiligen Jungfrau Maria samt der direkt auf Fels gemalten Mariendarstellung zum wichtigsten Pilgerziel auf ganz Malta. Zur selben Zeit entstanden entlang der ganzen Nordküste neue Festungen zum Schutz der sich langsam wieder ansiedelnden Bevölkerung und nach einigen Jahrzehnten der Herrschaft unter britischer Flagge wuchs Mellieha im Laufe des 19. Jahrhunderts kontinuierlich zu seiner heutigen Größe und urbanen Erscheinung heran. Mit dem sog. Popeye oder Sweethaven Village, einer heute als Freizeitpark genutzten Kulissenstadt, welche von dem Regisseur Robert Altman im Jahr 1979 für seinen Film „Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag“ in Auftrag gegeben wurde, besitzt die Stadt auch eine der speziell bei Familien mit Kindern beliebtesten Attraktionen und Ausflugsziele auf der gesamten Insel.

Anchor, Ramla und Armier Bay, Marfa Ridge, Giren und Schäfer, Fort St. Agatha, Red und White Tower

Die westlich von Mellieħa situierte Anchor Bay erhielt ihren Namen von den zahlreichen römischen Ankern, die hier von Tauchern auf dem Grund gefunden wurden, aufgrund der Unterwasserhöhle „Scorpion Cave“ in etwa 8 Meter Tiefe und dem kleinen Schiffswrack am Eingang ist die Bucht bis heute ein sehr populäres Tauchrevier, bei den Ausflügen unterhalb des Meeresspiegels lassen sich zum Beispiel auch bunte Zackenbarsche und imposante Tintenfische in freier Wildbahn beobachten. Ebenfalls sehr pittoreske Strände auf dem Gemeindegebiet finden sich auf der nördlichen Seite der Halbinsel L`Amrax gegenüber von Comino, die beiden Abschnitte an der Amrier und der etwas kleinere Strand an der Ramla Bay gelten als diejenigen mit dem klarsten und saubersten Wasser auf Malta, mit einigen Restaurants, Umkleidekabinen, Souvenirgeschäften und Wassersportangeboten ist auch eine touristische Infrastruktur vorhanden. An der Armier Bay befindet sich auch der um 1658/59 erbaute White oder Ahrax Tower als einer der insgesamt 13 regionalen Beobachtungstürme, der von einigen Ferienhäusern umgebende und seit 2009 direkt der Gemeinde Mellieha unterstellte Turm soll zukünftig ein Museum beherbergen. Ein bereits existentes Museum und gleichzeitig auch Andachtsstätte ist das Museum Dar Betsajda an der Straße zum Fährhafen Cirkewwa Ferry Terminal‎, das kleine Haus widmet sich vorrangig der Regionalgeschichte. Weitaus dünner besiedelt als die Küsten der Gegend ist das Innere der Halbinsel, hier liegt mit dem karstigen Höhenzug der Marfa Ridge eine der wenigen sichtbaren Erhebungen ganz Maltas und ein größtenteils unbewachsenes und menschenleeres Gebiet. Charakteristisch sind kräftige Winde, „Giren“ genannten Gewölbebauten aus Trockenmauerwerk, welche als Schäferhütten schon seit gut 4000 Jahren im Einsatz sind, und vor allem der berühmte „Red Tower“ des Forts St. Agatha, welches Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Für Naturfreunde, Wanderer und Ruhe Suchende ist das Gebiet jedoch durchaus reizvoll, zur Unterkunft empfehlen sich zum Beispiel die drei Campingplätze Ahrax-tal-Madonna, Ahrax-tal-Tunnara und Ahrax-tal Ramel. Ebenfalls beliebt bei Urlaubern mit dem Wunsch nach Beobachtung von Fauna und Flora ist das etwa 7 Hektar große Naturschutzgebiet der „Ghadira Nature Reserve“ wenige Kilometer entfernt von Mellieħa, das erste offizielle maltesische Naturschutzreservat wurde im Jahr 2001 gegründet, es besteht vorwiegend aus Salzmarschen und ist zwischen November und Mai für Besucher zugänglich, dort wachsen über 200 weitgehend einheimische und teilweise endemische Pflanzenarten, bereits über 150 Vogelarten wurden gesichtet. Besonders erforscht wird dort die Fischart der Mittelmeerkärpflinge.

Karneval und Festwoche, Feuerwerk und Prozessionen, Madonna und Pasteten

Auch zu feiern versteht man hier im Norden Maltas ganz vorzüglich, bekannte regelmäßige Volksfeste sind der vom örtlichen „La Vittoria Band Club“ veranstaltete Karnevalsmarsch im Februar, das Osterkonzert im „Imperial Band Club“ im April, das vom „Mellieha Athletic Club“ organisierte Straßenrennen über 11 Kilometer im Mai und vor allem das „il-Vitorja“-Fest von Ende August bis Mitte September, bei der mit der Abwehr der osmanischen Invasion im 16. Jahrhundert, der französischen Kapitulation im Jahr 1800 und dem Sieg der Alliierten 1943 gleich mehreren historischen Daten gedacht wird. Während der auch „in-Novena“ genannten 9-tägigen Festwoche wird zunächst die vom berühmten maltesischen Bildhauer und Schnitzer Pietru Pawl Azzopardi geschaffene Marienstatue aus ihrer Nische geholt und bei Prozessionen durch die Stadt den einheimischen wie ausländischen Gläubigen präsentiert, begleitet wird dies von Musikkonzerten unter freiem Himmel, Gesängen und Feuerwerk, der zentrale Mellieha Parish Square wird dann von Verkaufsständen für regionale Speisen aller Art, so auch für die delikaten gefüllten Mqaret-Pasteten geprägt. Der Höhepunkt des Festes für die „Il-Mellehin“ genannten Einwohner der Stadt ist dann der „Il-Marc ta‘ Fil-Ghodu“ (Morgenmarsch) am Vormittag des 8. Septembers, ein großer Spielmannszug mit vielfältiger Instrumentierung zelebriert bekannte maltesische Volkslieder, während vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dazu durch die Straßen der Stadt tanzen. Wer einmal an dieser lebensfrohen Veranstaltung teilgenommen hat, wird schnell verstehen und gutheißen, dass Mellieħa im Jahr 2009 den offiziellen Titel einer „European Destination of Excellence“ zugestanden bekommen hat.

1 Kommentar

1 Kommentar

  1. Schlosser Ursula sagt:

    warum findet nan auf dieser Seite keine Hotels in Mellieha

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