Mdina – Die Stadt der Stille
Wenn sie einen Urlaub in Malta buchen, sollten Sie auf keinen Fall versäumen, sich Mdina, die ehemalige Hauptstadt Maltas anzusehen. Man nennt Mdina die „Stadt der Stille“, denn in der kleinen von Festungsmauern umgebenen Stadt mit knapp 400 Einwohnern gibt es keinen Autoverkehr. Hier geht es ruhig und beschaulich zu und wenn man durch die kleinen Gassen der Stadt läuft, hat man teilweise das Gefühl, ein paar Jahrhunderte ins Mittelalter zurückversetzt worden zu sein.
Mdina ist schon aus der Ferne gut zu sehen, es liegt im westlichen Zentrum von Malta auf einem Felsplateau und überragt majestätisch die Insel. Direkt daneben schließt sich die Zwillingsstadt Rabat an. Schon die Phönizier erkannten diesen Ort Maltas als strategisch günstig und die Römer versahen Mdina und Rabat mit einer Festungsmauer. Diese wurden später noch verstärkt. Als die Araber nach Malta kamen, gaben sie der Stadt den namen Mdina, was übersetzt soviel heißt wie „von Mauern umgebene Stadt“. Als im Jahre 1422 die Türken versuchten, die Stadt anzugreifen, dies jedoch nicht schafften, erhielt Mdina den Ehrentitel „Cita Notabile“.
Auch die Johanniter, die 1530 nach Malta kamen, erkannten sofort die günstige Lage Mdinas und machten sie zunächst zu ihrer ersten Residenz. Später erkannten sie jedoch, dass es besser sei, Malta vom den Küsten aus zu verteidigen, weshalb sie ihren ersten Sitz nach Birgu verlegten und Mdina seinen Status als Hauptstadt verlor und ein Bevölkerungsschwund einsetzte.
In der heutigen Zeit ist Mdina ein Magnet für Touristen. Das Stadtbild ist geprägt von kleinen Gassen und mittelalterlichen Bauten, wie kleinen Palästen und Kirchen. Besonders sehenswert ist die Kathedrale von Mdina. Von der Stadtmauer aus hat man einen grandiosen Blick über die Insel Malta.
Wenn die Touristen abends die Stadt verlassen haben, versinkt Mdina in beschauliche Ruhe und ist fast menschenleer.
An dieser Stelle soll die alterwürdige Stadt Mdina noch genauer vorgestellt werden – ein eindrucksvoller Ort mit einer 4000 Jahre alten Geschichte. Wer sich auf eine Reise nach Mdina begibt und die historische Stadtmauer durchschreitet, wird vom ersten Augenblick fasziniert sein: von der Atmosphäre, dem Flair und den kulturellen Schätzen. Eine Mischung aus barocker Architektur und mittelalterlichen, geschichtsträchtigen Bauwerken bezaubert jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Besucher.
Die Stadt trägt nicht nur den Beinamen „Stille Stadt“, am treffendsten wird sie mit ihrem mittelalterlichen Namen „Citta Notabile“ (d.h. vornehme Stadt) bezeichnet. Die Einwohner der Stadt sind unter anderem auch die Nachfahren ehemaliger Herrschaftsfamilien, die bereits im 12. Jahrhundert Mdina zu ihrem bevorzugten Wohnsitz auswählten. Darum wandelt man in Mdina durch die schattigen Straßen mit dem Blick auf eindrucksvolle Paläste. Als „Stille Stadt“ bezeichnete man Mdina in der früheren Geschichte, da sie zwischenzeitlich völlig in Vergessenheit geriet. Durch den Einfluss des Tourismus ist Mdina heute alles andere als still.
Lage der Stadt auf der Insel
Idyllischer geht es kaum! Weithin sichtbar, liegt Mdina auf einem Hochplateau und ist somit ein wunderbarer Aussichtspunkt auf die umliegende Umgebung. Die Stadt liegt im südwestlichen Teil der Insel und grenzt an die Stadt Rabat. Mdina liegt im Hinterland von Malta, ist nahezu quadratisch angelegt und beherbergt heute nur noch wenige Einwohner. Bitte beachte bei deinem Ausflug nach Mdina: Die Stadt ist nur von Einwohnern und Lieferanten mit dem Auto befahrbar. Was aber zur Folge hat, dass man nach dem Betreten der Stadttore von einer ergreifenden Stille empfangen wird und kein Stress und keine Hektik mehr spürt.
Game of Thrones Mdina
Mdina fungierte als Drehort bei der beliebten Fantasy-Serie Game of Thrones. In der ersten Staffel spielte der Ort King’s Landing bzw. Königsmund in Mdina auf Malta. Das Stadttor von Mdina wurde zum Stadttor von Königsmund. Das hervorragend erhaltene, mittelalterliche Mdina war der perfekte Drehort für Game of Thrones. Mdina war aber nur einer von vielen Game of Thrones Drehorten auf Malta: Weitere waren das Azure Window auf Gozo, der Verdala Palast, der San Anton Palace sowie Fort St. Angelo, Fort Manoel und Fort Ricasoli mit dem Red Keep Gate in Kalkara.
Sehenswürdigkeiten
Neben vielen schönen Kirchen und Klöstern soll an dieser Stelle auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt verwiesen werden, die es lohnt unbedingt zu besichtigen:
- Cathedral Museum
- Main Gate (Haupttor der Stadt)
- Palazzo Vilhena
- St. Peter & Paul´s Kathedrale
- Terrasse ‚Pjazza Tas-Sur mit einer wunderschönen Aussicht
Da Mdina auf einem relativ beengten Raum gebaut ist, sind die engen und schmalen Gassen mit den dicht aneinander gereihten Häusern an sich schon sehenswert. Im Cathedral Museum erwartet den Besucher sakrale Kunst. Unter anderem findet man hier auch einige wertvolle Raritäten. Kupferstiche und Holzschnitte des berühmten Albrecht Dürers oder ein Bibelmanuskript aus dem 12. Jahrhundert haben hier ihren Platz gefunden. Das ursprüngliche Stadttor – Main Gate – wurde im 17. Jahrhundert zerstört, aber einige Zeit später ein paar Meter neben dem alten Platz wieder aufgebaut. Die Überreste des alten Tores sind in der Stadtmauer noch sichtbar.
Im Palazzo Vilhena (einem Barockpalast aus dem 17. Jahrhundert) findet man Ausstellungen von Fossilien und Tieren im darin befindlichen Naturkundemuseum. Außerdem kann man im Mdina Dungeons eine einmalige Show mit Licht und Musik zum früheren Geschehen im Gefängnis erleben.
St. Peter und Paul’s Kathedrale war ein prächtiger Bau aus dem 17. Jahrhundert und wurde leider durch ein Erdbeben zerstört. Erhalten geblieben sind nur noch kleine Teile, z.B. ein Gemälde, welches den Schiffbruch des Heiligen Paulus zeigt. Die Kathedrale befindet sich am zentralen Hauptplatz der Stadt. Der St. Pauls Platz enthält weitere sehenswerte Gebäude, unter anderem ein Pfarrhaus im viktorianisch-gotischem Stil.
Der Palazzo Falson ist eines der ältesten Gebäude von Mdina. Da der letzte Bewohner des Palazzos (Olof Frederick Gollcher) ein großer Kunstliebhaber war, können die Besucher des Hauses über 3000 Ausstellungsstücke wie Bilder, Schmuck, Waffen und Möbel besichtigen.
Ebenfalls sehenswert ist Medieval Times: In einem Palast aus dem 17. Jahrhundert werden mit Wachsfiguren in Originalgröße Szenen aus dem Mittelalter dargestellt. Des Weiteren gibt es auch Multimediashows, welche das Leben von Rittern in der damaligen Zeit oder die Stadtgeschichte anschaulich präsentieren.
Essen und Trinken in Mdina
Die Küche von Malta ist geprägt von englischen und italienischen Einflüssen. Die verwendeten nordafrikanischen Gewürze sind auf die Nähe zu Afrika zurück zu führen. Die typische mediterrane Küche, die hauptsächlich aus Gemüse und Fisch besteht, bietet eine gesunde Mischung und unvergessliche kulinarische Stunden. Typische Gerichte auf der Insel sind Aljotta (Fischsuppe mit Knoblauch, Reis, Tomaten) oder Kannoli (Teigröhren mit Ricotta und kandierten Früchten). Kinnie – eine herbsüße Limonade bestehend aus Bitterorangen und Wermutkräutern – ist das Nationalgetränk von Malta. Auch Rotwein ist, durch die eigenen Weinanbaubetriebe auf der Insel, sehr oft zu finden. In Mdina kann man im Café Fontanella neben leckeren süßen Köstlichkeiten auch einen wundervollen Blick über Malta von der Terrasse genießen.
Shopping in Mdina
Viele einheimische Handwerksbetriebe haben sich auf dem Gelände eines ehemaligen Flugplatzes angesiedelt. Es werden Produkte, Souvenirs und einheimische Lebensmittel verkauft. Die Glasbläserei Mdina Glass ist wochentags geöffnet. Nicht nur die farbenfreudigen und liebevoll gestalteten Glasprodukte können gekauft werden, sondern es kann auch den Glasbläsern bei der Arbeit zugeschaut werden.
Zum guten Schluss
Wenn du auf der Insel Malta oder den beiden Nachbarinseln Gozo und Gomino deine Urlaubszeit verbringst, sollte ein Ausflug nach Mdina unbedingt auf der Tagesordnung stehen. Wenn du in Mdina bist, wirst du auch auf einige mehr oder weniger zurückhaltende Pferdekutscher treffen, die dir eine Fahrt anbieten wollen. Da die Stadt aber auf sehr eng begrenztem Raum gebaut ist, kann man sie auch bequem zu Fuß erkunden. Malta ist das ganze Jahr über, aufgrund der milden Temperaturen, als Reiseziel zu empfehlen. Bereits im Mai und bis in den November hinein kann man die Inseln für einen Badeurlaub buchen.
Mdina ist eine wunderbare kleine ruhige Stadt. Ich kann das Fontanella Cafe an der Stadtmauer empfehlen. Dort kann man leckeren Kuchen essen und hat einen schönen Blick nach Malta.